Laufende Projekte
Sanierung des Abwassersystems im Seniorenheim Rajpur (2022)
Im Seniorenheim Rajpur leben aktuell 37 Senior*innen. Die meisten von ihnen teilen sich ein Zimmer, im Gemeinschaftsraum kommt man zu den Mahlzeiten zusammen.
Große Sorge bereiten indes eine Geschirrspül-Ecke in der Küche und der Waschraum: Die Abflüsse sind offen, das Abwasser fließt im Prinzip offen durch die Einrichtung. Das ist zum einen unhygienisch, lockt in der Monsunzeit Fliegen an, und stellt zum anderen auch eine Unfallgefahr dar.
Zudem fließt das Abwasser teilweise in den Nachbargarten und verursacht Ärger.
THF möchte nun Abhilfe schaffen. Geplant sind
- die Installation von Abwasserrohren unter Flur
- der Anschluss von Küche und Waschraum an das Leitungssystem
- der Bau einer Sickergrube mit 3,6 x 3,6 x 7,6 m
Die Sanierungskosten sind mit 125.000 INR beanschlagt (1.560,- EUR). Die Finanzierung des gesamten Projektes erfolgt durch die Schwetzinger Tibethilfe.
Acting Workshop beim Tibetan Institute of Performing Arts - TIPA
Die Künstler*innen des TIPA haben die Aufgabe, tibetische Tänze, Gesänge und Musik als wichtiges Kulturgut zu bewahren und es ist schon seit einiger Zeit ein Herzenswunsch des Dalai Lama, die Künstler*innen auch in Schauspiel auszubilden, um die jüngere tibetische Geschichte auch in dieser Form auf die Bühne zu bringen.
Im September 2015 fand erstmals mit logistischer Unterstützung der Schwetzinger Tibethilfe e.V. und Finanzierung durch die Deutsche Tibethilfe e.V. ein Workshop zur Schauspiel-Ausbildung in Dharamsala statt.
Geleitet wurde der Kurs von Harry Fuhrmann, Schauspieler, Regisseur und Dozent an der Schauspielschule Ernst Busch, Berlin. Der Workshop war sehr erfolgreich und wurde im September 2016 und Oktober 2017 fortgeführt.
Erfahrungsberichte des Regisseurs zu diesem spannenden Projekt finden Sie auf unserer Seite AKTUELLES
Das Projekt findet so großen Anklang, dass H. Fuhrmann mit der TIPA-Truppe ab Oktober 2022 mit seinem neuesten Theaterstück eine Tournee durch Indien und Europa plant. In Deutschland findet die Premiere am 9. Mai 2023 bei den Ruhrfestspielen statt.
Nonnenkloster Khari * Solu Khumbu/Everest-Region * ca. 3.500 m
- Wiederaufbau, Unterhalt und medizinische Versorgung -
Geschichte von Khari Gonpa
Religiöse Praxis und klösterliches Leben sind elementare Bestandteile der tibetischen Kultur, auch im Exil - wenn auch in wesentlich geringerem Umfang. Eines dieser kleinen Klöster ist das Khari Gonpa in der Solu-Khumbu-Region im Everestgebiet in Nepal, unweit Namche Bazar. Es ist ein Nonnenkloster, das in den letzten 50 Jahren von Wind und Wetter zerstört und unbenutzbar geworden ist.
Im Jahre 2002/03 beginnt der noch junge Abt (Rinpoche) Tenzin Gelek den Wiederaufbau des ehemaligen Klosters zu planen und Geld dafür zu sammeln. Über Freunde in Kathmandu bittet er auch die Schwetzinger Tibethilfe e.V, ihn beim Wiederaufbau zu unterstützen. Er kauft in Kathmandu z.T. selbst Baumaterial und schafft dieses nach Solu Khumbu, wo die dort schon lebenden Nonnen, einheimische Arbeiter*innen, Sherpas und Sherpanis an dem Bau mitarbeiten. Da die nötigen Gelder nur langsam fließen, geht es nicht so schnell voran wie geplant und so dauert es einige Jahre, bis die Arbeiten konkrete Ergebnisse zeigen.
2012 sollen auch mehrere einfache Gebäude mit bis zu 25 Nonnenunterkünften mit Wellblechdächern gebaut werden.
Im Herbst 2014 endlich kann das Kloster eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.
Der bestellte und von der Schwetzinger Tibethilfe schon bezahlte Holzofen zum Heizen und Kochen kann nach Aussage des Herstellers erst im Frühjahr 2015 geliefert werden.
Doch dann passiert am 25. April 2015 das verheerende Erdbeben und tagelang ist der Kontakt unterbrochen. Die Solo Khumbu Region ist schwer getroffen und wir machen uns große Sorgen. Doch schließlich gelingt es unserem tibetischen Freund Bhuchung, der sich zufällig in Kathmandu aufhält, zu erfahren, dass es im Kloster keine großen Schäden gegeben hat und 'nur' die Unterkünfte in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Personenschäden gibt es offenbar nicht, doch trauen sich die Menschen nicht mehr, in den alten Behausungen zu schlafen. Daher bitten wir Bhuchung, dafür zu sorgen, dass Zelte beschafft und nach Khari geschickt werden. Per Western Union schicken wir finanzielle Soforthilfe.
Bhuchung geht auf die Suche nach Zelten, aber es gibt in der ganzen Stadt kaum noch welche. Schließlich gelingt es ihm doch, gemeinsam mit dem Abt einige Zelte zu kaufen bzw. herstellen zu lassen. Drei Tage später können diese mit dem Hubschrauber zum Kloster hochgeschickt werden.
Der beauftragte Ofenbauer wird vom Erdbeben schwer getroffen, 2 Familienmitglieder sterben und an eine Rückzahlung des bezahlten Ofens ist nun nicht mehr zu denken.
Im Januar 2017 fragen wir nach, wie denn inzwischen die Situation im Kloster ist und was am dringendsten benötigt wird. Schließlich teilt uns Geshe Tenzin Dhargyal, der Manager des Klosters mit, dass vor allem der Platz vor den Nonnenunterkünften mit Steinen belegt werden sollte, damit bei schlechtem Wetter nicht immer über Matsch und Lehm gegangen werden muss. Wir stimmen dem Kostenvoranschlag und der Finanzierung der Baumaßnahme zu.
Die Arbeiten dauerten von Mai bis August 2017. Hier ein paar Eindrücke.
Seit vielen Jahren beteiligen wir uns mit regelmäßigen Geldzuwendungen am Wiederaufbau des Klosters und an der medizinischen Versorgung und Unterstützung der Nonnen (bisher mit über 35.000 €). Mittlerweile konnten dank eines großzügigen Sponsors neue Unterkünfte - Einzelzimmer als trockene, beheizbare Reihenhäuschen mit einem gepflasterten, wettergeschützten Gang - gebaut werden, was die Wohnsituation entspannt und vor allem im Winter erheblich verbessert hat. Siehe Abgeschlossene Projekte
Eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung und ein geeigneter Herd zum Kochen stehen noch als wichtige und sinnvolle Projekte auf dem Wunschzettel des Klosters.
Nachwuchs gesichert!
Khari hat Zuwachs bekommen: 7 junge Novizinnen aus dem nepalesischen Erdbebengebiet Rasuwa wurden Ende März 2017 im Kloster aufgenommen.
Lesen Sie hier, wie es dazu kam!
2019 kamen erneut Mädchen dazu, deren Eltern zu arm sind, um sie zu ernähren und ihnen Schulbildung zu ermöglichen.
Seniorenheim Rajpur/Dehradun (seit 2011)
Das neue Seniorenheim in Rajpur bei Dehradun ist inzwischen sechs Jahre alt. Hier werden im Augenblick ca. 60 zum Teil pflegebedürftige Senior*innen, die bisher in sehr bescheidenen Verhältnissen lebten, mit allem Nötigen versorgt.
Das Heim, das von THF unterhalten wird, war seit langem dringend nötig, da das alte dunkle und feuchte Gebäude mit Wellblech gedeckt war und es keine sanitären Anlagen gab, die den Namen verdient hätten.
Da ein Großteil der Kosten für dieses Heim aus den Rücklagen von THF bestritten wurde, ist es für uns noch immer ein großes Anliegen, weitere Gelder dafür frei zu machen, um zum Schuldenabbau beizutragen.
Allerdings ist es im Moment sehr schwierig, genügend qualifizierte Hilfskräfte für die Pflege zu bekommen. Wir sind deswegen im Gespräch mit der Leitung von THF.
Schulbücherei (jährliche Unterstützung seit 1988/89)
Bildung braucht Lernmittel. Daher versuchen wir seit über 20 Jahren die Schulbücherei der Tibetischen Schule in Happy Valley (Tibetan Homes School) und nun auch der Zweigschule Rajpur zu erweitern und zu aktualisieren. Der Ursprung dieses Projektes geht auf das Jahr 1988 zurück, als die erste Reisegruppe aus Schwetzingen das SOS-Kinderdorf besuchte und ausgesonderte einsprachige Englischlexika einer Schwetzinger Schule mitbrachte. Sie bildeten damals die Grundlage der neu aufgebauten Schulbücherei.
Medizinische Hilfe für unsere Partnerorganisation THF (jährliche Unterstützung seit 1995)
In Mussoorie, Happy Valley gibt es ein kleines Krankenhaus / eine Erste-Hilfe-Station, die die dringende Erstversorgung vor allem der Kinder gewährleistet. Zu dieser medizinischen Hilfe tragen wir jedes Jahr mit einem festen Geldbetrag bei.